Neue Aufgaben für die Mitarbeitervertretung
Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit fördern
25 Jahre zu spät
1997 haben die beiden großen christlichen Kirchen ihr gemeinsames Sozialwort ‘Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit’ zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in Deutschland herausgegeben.
Zum Thema ‘Grundkonsens einer zukunftsfähigen Gesellschaft’ schreiben die Kirchen unter der Randziffer 154: ‘… Um so wichtiger erscheint angesichts dieser Entwicklung das Ziel, die Arbeitswelt und die Gesellschaft insgesamt kinder- und familienfreundlicher zu gestalten. Neben einer Verbesserung der Einkommen von Familien geht es hier u. a. um eine Erhöhung der Zeitsouveränität der Beschäftigten und um die kindergerechte Gestaltung städtischer und ländlicher Lebensräume sowie um die Bereitstellung bedarfsgerechten und bezahlbaren Wohnraums für Familien mit Kindern durch wohnungspolitische Maßnahmen. …‘
2024 hat die Ev. Kirche in Deutschland endlich ihre eigene Forderung von 1997 auch in ihrem eigenen Mitarbeitervertretungsgesetz berücksichtigt: Als allgemeine Aufgabe der Mitarbeitervertretung wird die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit neu aufgenommen.
Die Gestaltung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine wichtige Aufgabe der Mitarbeitervertretungen MAV). Für die MAV geht es darum Lösungen für den Spagat zwischen Erwerbs- und Sorgearbeit zu finden und durchzusetzen. Die Aufnahme des Themas in den Katalog der allgemeinen Aufgaben in § 35 MVG-EKD kann dabei hilfreich sein.